Mein Gemüsegarten: Wirz

Wirz oder Wirsing hat immer Saison. Das gesunde Gemüse kitzelt unsere Gaumen mit einer zarten Konsistenz und einem wunderbaren Kohlaroma. Zwar benötigt es im Gartenbeet etwas Platz – doch es sorgt auch für Gärtnerglück. Beachtet man ein paar einfache Regeln, belohnen uns die krausen Kohlköpfe mit üppiger Ernte.

Wirz hat immer Saison, da es verschiedene Sorten gibt. (Foto by: fotomem / Depositphotos)

Planung

Da Wirz immer Saison hat, gibt es Früh-, Sommer-, Herbst und Wintersorten, die zu unterschiedlichen Zeiten angebaut respektive geerntet werden. Als idealer Standort für Wirz gelten lehmige, nährstoff- und humusreiche Böden. Er mag es sonnig bis halbschattig und schätzt gleichmässige Bodenfeuchte. Damit genügend Nährstoff vorhanden ist, sollte man bereits im Herbst den Boden vorbereiten und mit Kompost und organischem Dünger vermischen. Am Standort, an dem ihr Wirz gesetzt habt, sollte nach dem Ablesen des letzten Krauskopfes drei bis vier Jahre lang kein Wirz mehr angepflanzt werden.

Gute Nachbarn für Wirz:
- Erbsen
- Gurken
- Rüebli
- Spinat
- Sellerie
Schlechte Nachbarn für Wirz
- andere Kohlarten
- Zwiebeln
- Knoblauch

Pflanzung, Anbau

Frühe Sorten zieht man ab Februar vor, späte ab Juni.
Ins Beet setzt man frühe Sorten ab April, späte ab Juli.
Ab April kann man Wirz direkt aussäen.
Zum Vorziehen werden die Samen in flache Aussaatschalen gesät.
Bilden sich erste feste Blätter, pikiert man die jungen Pflänzchen. Danach werden sie in einzelne kleine Töpfe umgesetzt.
An den definitiven Standort pflanzt man den jungen Kohl so, dass die Keimblätter knapp auf der Erde liegen.
Zwischen den einzelnen Kohlköpfen rechnet man mit einem Abstand von mindestens einem halben Meter; zwischen den Reihen benötigt es gut 60 Zentimeter.
Um die Kohlfliege abzuwehren, wäre ein Kohlkragen für die Jungpflanzen ideal.

Balkonanbau

Man muss schon über einen sehr grossen Balkon verfügen, um Wirz auf dem Balkon anzubauen. Denn das beliebte Gemüse benötigt viel Platz. Und das nicht nur in die Breite, sondern als Tiefwurzler auch in die Tiefe.

Pflege, Düngen

Wie andere Kohlsorten zieht auch der Wirz jede Menge unerwünschte Tierchen an, die Fan von ihm sind, etwa der Kohlweissling oder die Kohlmottenschildlaus. Um diese abzuwehren, empfiehlt es sich, das Gemüse mit einem Insektenschutznetz auszurüsten.
Auch dem Wirz gönnt man eine unkrautfreie Umgebung und entfernt dieses regelmässig.
Wiederkehrendes Haken lockert den Boden auf und sorgt für gute Durchlüftung.
In den Monaten Juli und August benötigt Wirz mehr Wasser und wird deshalb zusätzlich damit versorgt.
Um den Boden feucht zu halten, wird um das Gemüse gemulcht.
Wirz ist ein Starkzehrer und zeigt einen hohen Nährstoffbedarf. Deshalb sollte man ihn alle vier Wochen düngen.

Ernte

Wirz ist dann bereit für die Ernte, wenn sich die Köpfe fest geschlossen haben. Diese robuste Kohlart kommt auch mit Frost zurecht, weshalb man sie den ganzen Winter über ernten kann. Zum Ernten nimmt man ein scharfes Messer und schneidet das Gemüse gleich unter dem Kopf ab. Danach zieht man die äusseren Blätter ab. Will man den Kohl im Keller lagern, ist es wichtig, dass auch der Dreck am Gemüse entfernt wird.

Lagerung / Konservierung

Wirsing lässt sich in einem dunklen, kühlen Keller rund zwei Wochen aufbewahren. Im Kühlschrank und in einen Frischhaltebeutel verpackt dauert die Lagerzeit ungefähr eine Woche. Ganze Köpfe halten sich besser als bereits angeschnittene. Das Gemüse lässt sich roh oder blanchiert tiefkühlen. Blanchiert bleiben ihm Farbe und Aroma gut erhalten. Im «Gefrierer» ist es bis zu neun Monate haltbar.

Verwendung in der Küche

Wirz ist Aromageber in fabelhaft-leckeren Gerichten wie Eintopf, Suppe oder Gratin. Gerade die beliebten Bergler-Rezepte kommen oftmals nicht ohne Wirz aus. Dazu gehören Capuns oder Pizzoccheri. Das zarte Kohlgemüse kann scharf angebraten, gedämpft oder in Bouillon gekocht werden.

Es benötigt nur wenig Aufwand, es zu rüsten. Man halbiert den Kopf, schneidet den Strunk heraus und wäscht die Blätter. Danach kann das Gemüse in die Form geschnitten werden, die es für das Rezept benötigt. Braucht man ganze Blätter, etwa für Kohlwickel, blanchiert man die Blätter kurz und schreckt sie danach in Eiswasser ab.