Rebstöcke pflegen

Wie in unserem Beitrag zum Pflanzen von Rebstöcken erwähnt, benötigt es vier Jahre, bis die Reben einen vollen Ertrag abwerfen. Vier Jahre, in denen man viel Zeit und Arbeit in die Pflanzen investieren muss. Wie man einen Weinstock richtig pflegt, erfährt ihr kurz und knapp in diesem Beitrag.

Weinreben-pflegenDie Traubenlese ist eine tolle und vor allem schöne Arbeit. (Foto by: izik_md / Depositphotos)

Beim Kultivieren von Rebstöcken gibt es immer etwas zu tun. Sei es die Bodenpflege, das Schneiden und Ausgeizen, das Düngen, Entlauben oder die Schädlingsbekämpfung: Von Februar bis Oktober verbringt man daher viel Zeit zwischen den Weinreben. Es ist jedoch eine schöne Arbeit, die sich lohnt.

Wann und wie schneidet man Rebstöcke zurück?

Im Februar oder März, auf jeden Fall bevor die Wachstumsphase der Rebstöcke beginnt, schneidet man die Stöcke zurück und bindet die Triebe ein erstes Mal auf. Zum Weinreben richtig aufbinden geht man wie folgt vor:

  1. Pro Rebstock behält man einen Trieb aus altem Holz als Reserve und schneidet den auf zwei Augen zurück.
  2. Vom letztjährigen Trieb wählt man jenen Seitentrieb am nächsten zum Holz und schneidet diesen auf zehn Augen zurück.
  3. Nach diesem Arbeitsschritt biegt man den Trieb nach unten so zurecht, dass man ihn mit einem soliden Binder am untersten gespannten Draht anbinden kann.
  4. Man bindet alle Triebe in einer Reihe stets in die gleiche Richtung.
  5. Ist der Trieb sicher und unversehrt fixiert, werden alle übrigen Triebe abgeschnitten.
  6. Die Arbeit ist komplett, wenn man abschliessend den Stock in Bodennähe säubert und auch da überflüssige Triebe abschneidet.

Das Schneiden ist eine der Hauptarbeiten im Rebbau. Denn immer wieder gilt es, überzählige Triebe radikal rauszuschneiden und die verbleibenden an den Drähten festzubinden. Denn nur so entwickeln sich kräftige und gesunde Trauben.

In der Pergola will man die Weinreben bestimmt ranken lassen. Denn hier geht es ums dichte Blattwerk, das schön kühlt – und nebenbei um etwas Ernte.

Beim Weinbau oder zur Produktion von Tafeltrauben muss man die Weintrauben nicht nur anbinden und schneiden, sondern auch regelmässig entlauben.

Weinreben düngen

  • Im Frühling, wenn die Wachstumsphase beginnt, werden die Rebstöcke ein erstes Mal gedüngt.
  • Dazu verwendet man Kompost oder Mist, kombiniert mit einem stickstoffreichen Volldünger, den man um die Stöcke herum anbringt.
  • Bis im Herbst werden die Weinreben plus minus alle zwei Monate wieder gedüngt.

Bodenpflege von Weinreben

Abgesehen vom Dünger benötigt der Boden keine spezielle Pflege. Es sei denn, man habe die Rebstöcke unterpflanzt. Dann richtet sich die Pflege nach dem dort angepflanzten Gemüse. Der Boden zwischen den Reihen sollte man regelmässig mähen, sodass man für die Arbeiten gut an die Pflanzen herankommt.

Die wiederkehrenden Arbeiten

Qualität kommt vor Quantität. Aus diesem Grund müssen die überzähligen Triebe laufend ausgebrochen werden, sodass die Kraft der Pflanze auf weniger Triebe verteilt werden muss. Ein wichtiger Punkt ist deshalb das regelmässige Auslauben und Ausdünnen:

  • Die Blätter der Rebstöcke müssen so ausgedünnt werden, dass die Trauben genügend Licht bekommen, sie aber vor Regen geschützt sind.
  • Gleichzeitig werden Geiztriebe entfernt.
  • Zur Ertragsoptimierung werden im Laufe des Sommers auch die Trauben ausgedünnt.
    • Dazu lässt man pro Trieb zwei Dolden hängen.
  • Befinden sich schwache Triebe am Stock, lässt man lediglich eine Dolde hängen.

Alle Triebe werden regelmässig nach unten getrimmt und auf die Drähte gebunden. Hierzu verwendet man je nach Länge der Triebe den mittleren und oberen Draht.

Wann und wie erntet man die Weintrauben

Je nach Witterung und Temperaturen sind die Trauben im September oder Oktober reif für die Ernte. Ein untrügliches Zeichen, dass die Reben reif sind, ist der Moment, in dem die Beeren ihre sortentypisch leuchtende Farbe erhalten.

Weinbauern machen im Frühherbst regelmässig die 100-Beerenprobe. Für die Probe nehmen sie den Saft von 100 Beeren, die sie querbeet von verschiedenen Stöcken im Weinberg gepflückt haben. Mit dem Saft kontrollieren sie den Öchslegrad mit dem sogenannten Refraktometer. Ist der gewünschte Wert erreicht, geht es los mit der Ernte.

Die Traubenlese birgt keine nennenswerte Herausforderungen. Man schneidet die Dolden am Stück ab. Versehrte, faule und wurmstichige Trauben pickt man mit der Scherenspitze raus und wirft sie weg. Die anderen können verwertet werden.

Wer nun Lust bekommen hat, sich tiefer in den Weinbau einzulesen, dem empfehlen wir unsere Blog-Serie Ein Jahr im Weinberg.


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