Auch in Kisten in einem Erdkühlschrank lässt sich Obst und Gemüse für den Winter gut lagern. (Foto by: stevanovicigor / Depositphotos)Was ist ein Erdkühlschrank?
Die Idee des Erdkühlschranks stammt aus Zeiten, in denen es noch keine elektrischen Kühlschränke oder Tiefkühltruhen gab. Bei einem Erdkühlschrank handelt es sich um eine Grube in der Erde, in der wir Gemüse, das wir für die kältere Jahreszeit lagern wollen, aufbewahren können. Das Loch ist zwischen vierzig Zentimeter und einem halben Meter tief und kann grundsätzlich in jeden normalen Garten gegraben werden. Erdkühlschränke werden auch Erdmiete oder Erdkeller genannt.
Voraussetzungen für den Standort
- Damit der Erdkeller funktioniert, ist es wichtig, dass man im Gras genügend tief graben kann.
- Als idealer Standort hat sich eine überdachte Stelle erwiesen, die von Regen geschützt ist.
- Ansonsten tut es ein schattiger Standort auch.
- Der Erdkühlschrank sollte jedoch nicht in einer Kuhle oder unten an einem Hügel oder Hang zu liegen kommen. Denn an diesen Standorten sammelt sich gerne das Wasser, was zu schimmligem Gemüse führen könnte.
- Falls ihr einen geeigneten Standort in Nähe des Hauses findet, seid ihr im Winter bestimmt froh um den kurzen Weg zum Aufbewahrungsort.
Erdkühlschrank selbst bauen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Erdkeller selber zu bauen; einfachere Varianten oder ausgefeilte. Solche bloss mit einer Grube im Boden oder solche, die hälftig noch überirdisch stehen.
Selbst DIY-Kits finden sich im Baumarkt. Am einfachsten geht es, wenn man eine alte, rostfreie Wäschetrommel hat:
- Nachdem man den Standort bestimmt hat, gräbt man eine Grube, die ungefähr 10 Zentimeter breiter und tiefer als die Trommel ist.
- Nun bringt man eine zweizentimeterdicke Sandschicht auf den Boden an und stampft diese fest.
- Im Anschluss kann die Wäschetrommel im Boden versenkt werden. Gibt es noch Hohlräume, werden diese mit Stroh und Kies ausgekleidet.
- Zum Schluss schneiden Sie einen Holzdeckel aus, der aufs Loch passt und bündig mit dem Boden abschliesst.
Was kann ich im Erdkühlschrank lagern?
Wurzelgemüse eignen sich für diese Art der Lagerung prima. Dazu gehören
- Rüebli,
- Kartoffeln,
- Kohlrabi oder
- Pastinaken.
- Auch Weiss- und Rotkabis
lassen sich in Erdmieten aufbewahren. Achtet darauf, dass ihr die Lebensmittel nur vollständig trocken in der Grube verstaut. Auch den Dreck solltet ihr nur grob entfernen. Er bildet eine Schutzschicht um Gemüse und Kartoffeln. Zum Lagern solltet ihr nur pralle, gesunde und absolut unversehrte Exemplare nehmen. Bei Äpfeln empfiehlt es sich, sie allein zu lagern. Entweder in einer separaten Erdmiete. Oder mit Sand sehr gut isoliert von dem übrigen Gemüse.
Wer im Schrebergarten nach der Arbeit gerne ein kühles Bier oder einen gekühlten Eistee zu sich nimmt, kann die Getränke selbstverständlich ebenfalls im Erdkühlschrank aufbewahren.
Vor- und Nachteile des Erdkühlschranks
Die Pluspunkte
- In Erdmieten herrscht ganzjährig mehr oder weniger die gleiche Temperatur, nämlich zwischen drei und zehn Grad.
- Ideale Voraussetzungen, um Gemüse lange zu lagern. Denn die klimatischen Bedingungen verhindern, dass die gelagerten Nahrungsmittel weiter reifen und danach faulen.
- Erdkeller ermöglichen das Lagern unverarbeiteter Produkte. Ohne Tiefkühltruhe müssten sie sonst eingekocht oder eingelegt werden.
- Erdmieten kommen ganz ohne Energie aus. Sie passen deshalb perfekt in die nachhaltigere Lebensweise.
Die Pluspunkte überwiegen. Dennoch wollen wir der Vollständigkeit halber auch die weniger vorteilhaften Aspekte aufführen:
- Den Erdkühlschrank selbst zu bauen, benötigt etwas Aufwand und Arbeit.
- Er ist nichts für einen Grossteil der Bevölkerung, die zur Miete und in Wohnungen logiert.
- Dass der Erdkühlschrank nicht im Haus untergebracht ist, kann sich im Winter als mühsam erweisen.
Mehr Tipps zur Selbstversorgung findet ihr hier: Basiswissen Selbstversorgung.
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