DIY-Anleitung für ein nachhaltiges Shampoo

Selbstgemachte Haarprodukte versprechen nicht nur natürliche Inhaltsstoffe ohne störende Chemiekeulen, sondern können auch Geld sparen und das Bewusstsein für die Inhaltsstoffe stärken. Lernt in diesem Artikel, wie ihr euer eigenes Haarshampoo zu Hause herstellen können.

Haarshampoo-herstellenEin weitere Schritt in die Selbstversorgung ist die Herstellung eines eigenen Shampoos. (Foto by: HayDmitriy / Depositphotos)

Die Vorteile von selbst hergestelltem Shampoo

Hier sind einige der Gründe, warum immer mehr Menschen sich diesem DIY-Trend anschliessen:

  • Natürliche Haut- und Haarpflege: Selbst hergestellte Shampoos können Inhaltsstoffe enthalten, die speziell für Ihren Haartyp geeignet sind, ohne dass Konservierungsstoffe oder andere potentiell schädliche Substanzen in der Flasche landen.
  • Umweltfreundlich: Mit dem DIY-Ansatz könnt ihr den Verbrauch von Verpackungsmaterialien reduzieren und sicherstellen, dass keine schädlichen Chemikalien in die Umwelt gelangen.
  • Wirtschaftlichkeit: Die Herstellung des eigenen Shampoos kann langfristig Geld sparen, insbesondere wenn es für die ganze Familie verwendet wird.
  • Customizability: Ihr könnt die Rezeptur an euren Haartyp und euren speziellen Bedürfnisse anpassen, sei es für trockenes Haar, Schuppen oder empfindliche Kopfhaut.

Grundrezepte für ein selbst hergestelltes Shampoo

Hier sind zwei beliebte Rezepte, die als Ausgangspunkte dienen können:

Basisshampoo mit Kernseife und ätherischen Ölen

Dieses einfache Rezept erzeugt eine allgemein pflegende Shampoolösung, die für die meisten Haartypen geeignet ist.

Zutaten:

  • 250ml destilliertes Wasser
  • 1 Stück Kernseife (ca. 100g)
  • 1 Teelöffel Öl (z.B. Kokos-, Oliven- oder Mandelöl)
  • 15-20 Tropfen ätherische Öle (z.B. Lavendel, Teebaum oder Rosmarin)

Anleitung:

  1. Die Kernseife mit einem scharfen Messer oder einem Hobel in feine Späne schneiden.
  2. Die Seifenspäne in einer Schüssel mit kochendem Wasser auflösen und gut mischen, bis eine homogene Flüssigkeit entsteht.
  3. Das Öl und die ätherischen Öle hinzufügen und erneut gut mischen.
  4. Die Shampoolösung abkühlen lassen und in eine saubere Flasche füllen.

SLS-freies Shampoo mit Hafer und Aloe Vera

Diese Rezeptur eignet sich besonders gut für Menschen mit empfindlicher Kopfhaut oder Allergien gegen SLS (Natriumlaurylsulfat, ein gängiger Bestandteil in handelsüblichen Shampoos).

Zutaten:

  • 200ml destilliertes Wasser
  • 3 Esslöffel Haferflocken
  • 100ml natives Aloe-Vera-Gel
  • 1 Teelöffel Xanthan (um die Konsistenz zu verdicken)

Anleitung:

  1. Die Haferflocken mit dem destillierten Wasser in einem Topf erhitzen und für ca. 30 Minuten köcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren.
  2. Den Topf vom Herd nehmen und den Haferbrei durch ein feines Sieb oder einen Kaffeefilter drücken, um die Flüssigkeit zu extrahieren.
  3. Das Aloe-Vera-Gel und Xanthan in die gewonnene Flüssigkeit einrühren.
  4. Alles gut mixen, bis eine homogene Lösung entsteht, und in eine saubere Flasche füllen.

Individuellen Anpassung eures Shampoos

Der Schlüssel zu einem erfolgreichen DIY-Shampoo ist die Anpassung.

1. Testet verschiedene Mischverhältnisse

Manchmal erfordert es ein wenig Experimentieren, um das perfekte Mischungsverhältnis zu finden. Vermeidet zunächst, grosse Mengen herzustellen, und notiert eure Zusammensetzungen und Eindrücke für jedes getestete Rezept.

2. Wählt die richtige Konsistenz

Manche bevorzugen dünnflüssigere Shampoos, andere mögen es etwas dicker. Durch Hinzufügen von Xanthan oder Leinsamen könnt ihr die Konsistenz ändern und anpassen.

3. Wählt die richtigen Zutaten

Recherchiert, welche Öle, Tinkturen oder Pulver sich für euren Haartypen eignen. Dabei sollte darauf geachtet werden, ob ihr Allergien habt!

Öle für ein DIY-Shampoo

Die Wahl der Öle für euer DIY-Shampoo sollte mit Bedacht erfolgen, da jedes Öl spezifische Eigenschaften und Vorteile für Haar und Kopfhaut hat:

  • Kokosöl: Ideal für trockenes und strapaziertes Haar. Kokosöl spendet intensiv Feuchtigkeit und trägt dazu bei, das Haar weicher und glänzender zu machen.
  • Arganöl: Oft als "flüssiges Gold" für das Haar bezeichnet - hilft Frizz zu kontrollieren, verleiht Glanz und pflegt sowohl das Haar als auch die Kopfhaut.
  • Jojobaöl: Es ist dem natürlichen Sebum der Kopfhaut sehr ähnlich und eignet sich daher ausgezeichnet für die Normalisierung der Ölproduktion, was es zu einer guten Wahl für Menschen mit fettiger Kopfhaut und trockenen Spitzen macht.
  • Olivenöl: Reich an Antioxidantien und Feuchtigkeit, ist Olivenöl besonders nützlich für sehr trockenes oder geschädigtes Haar. Es kann helfen, das Haar zu stärken und Bruch zu verhindern.
  • Mandelöl: Dieses leichte Öl zieht schnell ein und eignet sich hervorragend, um die Kopfhaut zu nähren, Schuppen zu reduzieren und den Glanz zu verbessern, ohne das Haar zu beschweren.
  • Teebaumöl: Bekannt für seine antimikrobiellen Eigenschaften, kann Teebaumöl helfen, eine gesunde Kopfhaut zu fördern und Probleme wie Schuppen und Kopfhautjucken zu bekämpfen. Es sollte jedoch sparsam verwendet und gut mit anderen Trägerölen verdünnt werden, da es bei einigen Menschen Hautirritationen hervorrufen kann.

Tinkturen für ein DIY-Shampoo

Neben ätherischen Ölen könnt ihr euer selbst hergestelltes Shampoo mit verschiedenen Tinkturen anreichern, um zusätzliche Vorteile zu erlangen:

  • Grüner Tee: Eine Tinktur aus grünem Tee eignet sich hervorragend für Menschen, die ihre Haare stärken und Haarausfall bekämpfen möchten. Seine antioxidativen Eigenschaften können dazu beitragen, die Kopfhaut zu revitalisieren und das Haarwachstum zu fördern.
  • Kamillentee: Für diejenigen, die ihre Haare natürlich aufhellen möchten, ist eine Kamillentee-Tinktur eine ausgezeichnete Wahl. Kamille kann auch beruhigend auf die Kopfhaut wirken und ist besonders für Personen mit empfindlicher Haut geeignet.
  • Brennnessel: Eine Tinktur aus Brennnesseln kann bei der Reduzierung von Schuppen und der Förderung eines gesunden Haarwachstums hilfreich sein. Brennnessel ist bekannt für seine reinigenden Eigenschaften und kann bei regelmässiger Anwendung dazu beitragen, überschüssiges Öl und Irritationen der Kopfhaut zu mindern.
  • Rosmarin: Rosmarin fördert die Durchblutung der Kopfhaut, was wiederum das Haarwachstum unterstützen kann. Eine Tinktur aus Rosmarin kann dazu beitragen, die Haarwurzeln zu stärken und Haarausfall vorzubeugen.

Jede dieser Tinkturen kann einfach durch Einlegen der entsprechenden Kräuter in Alkohol oder Apfelessig hergestellt und nach einigen Wochen der Infusion dem Shampoo beigefügt werden.

Aufbewahrung und Anwendung des selbstgemachten Shampoos

Die Haltbarkeit Ihres DIY-Haarprodukts hängt von den verwendeten Zutaten und der Hygiene bei der Herstellung ab. Lagert das Shampoo an einem kühlen, dunklen Ort, um die Haltbarkeit zu verlängern. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält es sich oft länger und kühlt zusätzlich die Kopfhaut. Bei Geruchs- oder Farbveränderung sollte das Shampoo nicht mehr angewendet werden.

Achtet darauf, saubere Geräte und Flaschen zu verwenden, um die Kontamination zu vermeiden. Füllt das fertige Shampoo mit einem sterilen Trichter ab und verwendet bei der Herstellung Handschuhe.

Einige Inhaltsstoffe können reizend sein. Vermeidet deshalb den Kontakt mit den Augen.

Stellt sicher, dass ihr euer selbstgemachtes Shampoo gut ausspült, um keine Rückstände im Haar zu hinterlassen und so Hautreizungen zu verursachen.

Achtung: Es ist anzumerken, dass Selbstgemachtes nicht immer für jeden das richtige ist und Einzelpersonen möglicherweise auf Allergien oder spezielle Hautbedürfnisse achten müssen.


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