Das Hügelbeet

Versierte Gärtner haben bestimmt schon vom Hügelbeet gehört – nicht zu verwechseln mit dem Hochbeet, für das es Einfassungen benötigt. Das Hügelbeet bietet zahlreiche Vorteile und ist in jedem Gemüsegarten ein üppiger Hingucker. Wir haben das Wichtigste, das man zum Thema wissen muss, zusammengetragen.

Das HügelbeetEin Hügelbeet verspricht längere Ernteperioden. (Foto by: alexraths / Depositphotos)

Was ist ein Hügelbeet?

Das Hügelbeet kennt man auch unter dem Namen Hügelkultur. Kennzeichnend ist, dass es aus mehreren Schichten unterschiedlicher organischen Materialien besteht. Die Anpflanzfläche fällt wie ein Hügel auf zwei Seiten schräg ab. Dadurch erhält man verglichen mit dem Flachbeet etwa einen Drittel mehr Anbaufläche.

Hügelbeet anlegen

  • Idealerweise legt ihr dieses im Herbst an. Denn damit können sich die verschiedenen Lagen setzen, bis im nächsten Frühling die Gartensaison beginnt.
  • Das Beet wird nach Möglichkeit in Nord-Süd-Richtung angelegt.
  • Rechnet ungefähr mit 1.5 Meter Breite, 4 Meter Länge und etwa maximal 1 Meter Höhe.
  1. Zunächst muss man das vorgesehene Beet 40 Zentimeter tief ausheben.
  2. Mittig bringt man die erste Schicht an: Gehäckseltes Strauch- und Schnittgut, etwa 80 Zentimeter breit und 40 Zentimeter hoch.
  3. Danach bringt man den Erdaushub etwa 15 Zentimeter hoch auf.
  4. Darauf folgt eine rund 20 Zentimeter dicke Schicht aus feuchtem Laub. Stroh geht auch.
  5. Nun kommt eine 15 Zentimeter hohe Schicht aus grobem Kompost. Alternativ kann man hier auch verrotteten Stallmist aufschichten.
  6. Die Pflanzschicht sollte etwa 20 bis 25 Zentimeter hoch sein und aus einer Mischung aus feinem Kompost und Gartenerde bestehen.
  7. Zur Bewässerung gräbt man auf dem Scheitelpunkt eine Rinne, die mehrere Zentimeter tief ist, sodass das Wasser den Pflanzen zuoberst auf dem Beet zur Verfügung steht.
  8. Um das Hügelbeet herum plant man Mulden, damit das wertvolle Regenwasser nicht einfach abfliesst.

Welche Pflanzen eignen sich für das Hügelbeet

Obere Schicht

Es wird empfohlen, zuoberst auf dem Beet die

  • Tomaten,
  • Randen oder
  • Zwiebeln

anzupflanzen.

Untere Schicht

Für die unteren Reihen könnt ihr

Lauch,

  • Sellerie,
  • Bohnen,
  • Salat,
  • Rüebli,
  • Kohlrabi, aber auch
  • Erdbeeren

vorsehen.

Randplatz

  • Gurken,
  • Zucchetti oder
  • Kürbis

erhalten einen Platz eher am Rand des Beetes.

Wichtig ist, dass ihr den sonnenhungrigen Gemüsen Südlage gewährt, während etwa die Bohnen nach Norden ausgerichtet werden können. Auch in der Hügelkultur ist es wichtig, dass man sowohl die Regeln der Mischkultur als auch jene der Fruchtfolge beachtet.

Pflege eines Hügelbeets

Die Pflege des Hügelbeets unterscheidet sich nicht von der Pflege des Flachbeets – mit einer Ausnahme: Da in der Hügelkultur das Wasser rascher abfliesst, sollte man öfter als sonst wässern.

Vor und Nachteile des Hügelbeets

Vorteile

  • Wie weiter oben bereits erwähnt, erhält man durch das Anlegen eines Hügelbeets zusätzliche Anbaufläche.
  • Durch die Schräge erhalten die Gewächse im Hügelbeet eine höhere Sonneneinstrahlung, was das Wachstum der Pflanzen begünstigen kann.
  • Die organischen unteren Schichten verrotten. Diese Verrottung hat eine höhere Bodentemperatur zufolge. So kann einerseits früher angesät und andererseits die Erntezeit verlängert werden.
  • Anfallende Gartenabfälle wie Schnitt- und Pflanzenreste können im Hügelbeet sinnvoll wiederverwendet werden.
  • Die Zersetzung der Nährstoffe sorgt für einen gesunden Boden.

Nachteile

  • Der Aufbau eines Hügelbeets erfordert einiges an Arbeit.
  • Das Hügelbeet hält nicht ewig und muss nach ein paar Jahren wieder aufgebaut werden.
  • Die lockeren Schichten sind ein Paradies für Mäuse und Wühlmäuse, die da Schäden verursachen könnten.
  • Für die Bewässerung einer Hügelkultur benötigt es mehr Wasser als beim herkömmlichen Flachbeet.

Obwohl es einige Nachteile gibt: Die Vorteile, namentlich die längere Pflanz- und Ernteperiode kompensieren diese allemal.

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